Seiten

Dienstag, 14. Januar 2014

Aufgeregtes Pferd - was nun?



Ein aufgeregtes Pferd erkennen wir an erhöhter Kopfhaltung, weit geöffneten Augen - bis dahin, das Weiße in den Augen zu sehen, ängstliches Verhalten - bis hin zur Flucht, steife Körperhaltung oder angespannte Bewegungen, es achtet nicht auf uns - sondern auf alles andere...

Wie können wir es beruhigen?
In dem wir sein Verhalten so weit wie möglich nicht beachten. Wir wollen hier die Führung übernehmen und wir müssen uns deshalb ruhig und ausgeglichen verhalten. Damit uns das Pferd als sogenanntes "Leittier" anerkennt, können wir deshalb sogenannte Dominanzübungen verlangen, die das Pferd erkennen lassen, dass wir die Führung der momentanen Zweier-Herde beanspruchen und damit auch für seine Sicherheit zuständig sind. Damit ist das Pferd seiner Verantwortung für Gefahren enthoben und kann uns entspannt folgen und sich geborgen fühlen.

Ich fordere die Aufmerksamkeit des Pferdes auf mich dadurch,  dass ich auf die Einhaltung meines persönlichen Freiraumes achte, verlange beachtet zu werden, indem ich den Kopf in meine Richtung einfordere, lasse die Hinterhand weichen, richte Rückwärts, und bestimme den Weg. Aber: alles in einer ruhigen, selbstverständlichen Art, ohne Bestrafung, nur in eindeutiger Körperhaltung, Ausstrahlung und bestimmender Forderung mit Körpersignalen.

So, wie es Pferde untereinander eben auch machen würden. In der Herde kommt es selten zu wirklichem Körperkontakt. Es wird meist nur mit der entsprechenden Körperhaltung angezeigt, oder gedroht. Das reicht aus, um dem anderen Pferd zu signalisieren, ich bin ranghöher, geh mir aus dem Weg, ich beanspruche die Ressourcen, habe Anrecht auf den besten Platz, darf als erste Laufen, usw.
So herrscht Ruhe in der Herde, weil auf die ranghöheren Tiere geachtet wird und die auch die Verantwortung für die Sicherheit der Herde tragen. Ihnen wird gefolgt, wenn Gefahr angezeigt ist. Denn es sind meist die älteren, erfahrenen Tiere, auf deren Urteil man vertraut und sie deshalb respektiert. Bei ihnen bleibt man freiwillig, weil das eigene Leben davon abhängt.

Somit müssen wir uns auch diesen Respekt erst erarbeiten. Das geht nicht mit Zwang oder schmerzenden Strafen, sondern mit der Sorge um den Erhalt der Herde mit allem was dazu gehört und die kompetente Führung in allen Lebenslagen.
Auch das können wir Menschen lernen, indem wir uns bewußt machen, wie Psyche und Verhaltensweise der Pferde funktionieren, und die Kommunikation der Pferde innerhalb der Herde mit ihren Regeln erlernen.