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Dienstag, 3. Juni 2014

Natürliche Hufbearbeitung nach dem Wildpferdemodell - für und wider - was bleibt?

Tafi`s Hufe werden hinten steiler gestellt, um der Absenkung der Fessel etwas entgegen zu wirken, so etwas kann ein Huforthopäde machen.
Anfangs wurden ihre Hufe am Tragrand etwas abgerundet, um die Kante zu brechen, damit sie besser abrollen kann. Später habe ich aber zu einer anderen Methode gewechselt: HGM einer vom Huf geleiteten Methode, die den Hufen von Tafi mehr Stabilität gegeben haben. 

Auch mein kleiner Ponymann Fjölvi hat nach einer Hufrehe und der Bearbeitung mit HGM ein Jahr später wieder tolle Hufe und bewegt sich wieder über jeden Untergrund mit viel Lebensfreude.

Die Hufbearbeitung in Anlehnung an den Wildpferdehuf ist aus meiner Sicht sehr gut nachvollziehbar, jedoch auf einem anderen Territorium und anderen Klimazonen nicht immer sinnvoll.

Beim Wildpferdemodell unterstützt man die Hufmechanik durch eine leichte Wölbung am Tragrand an der Lauffläche und der Huf kann gut und schnell abrollen mit einer sogenannten Mustangroll, im Gegensatz zu einer scharfen Kante, um größtmögliche Bewegungsfreiheit zu garantieren.

Bei HGM ist die ganze Fläche des Tragrandes abzuschrägen, damit besser abgerollt werden kann und das Gewicht auf die ganze Fläche verteilt werden kann, ohne den Tragrand dünner zu machen.

Kann man diese Bearbeitungsarten auf alle unsere domenstizierten Pferde übertragen?

Einige Stimmen und Erklärungen, die darlegen warum es gut sein kann und wie es aussieht, sowie auch die Methode des HGM - sich am Huf zu orientieren,  auf diesen Seiten:
(in englischer Sprache aber mit vielen aussagefähigen Bildern)


http://www.thinklikeahorse.org/index-28.html

http://www.barefoothorse.com/barefoot_Breakover.html

http://www.all-natural-horse-care.com/flaring-rotation-distal-descent.html

http://heikebean.com/OO/hh-tot.htm#horn

http://hufpflegerausbildung.blog.de/2011/08/19/9-monate-bestandener-pruefung-11695153/

http://www.rollinghoof.de/huf.html

Warum es Sinn macht, die Kante zu brechen, ist hier im Video auch gut erklärt.
Die Dicke der Hufwand wächst von oben nach unten zum Tragrand in gleichmäßiger Dicke.
Feilt man nun den Rand Bodengleich ergibt sich eine flache Abschrägung. Diese hebelt die Hufwand beim Laufen weg vom Huf. Einfach mal das Video ansehen, es wird perfekt erklärt, zwar auch in englischer Sprache, aber so langsam im Bild, dass man alles gut nachvollziehen kann:
https://www.youtube.com/watch?v=pCshmDZX0js

Es gibt aber auch Gegenstimmen, die sagen, dass unsere Pferde im Gegensatz zu den Wildpferden meist auf weichem Untergrund leben und andere Hufmechanik brauchen.

Unsere Hauspferde haben normalerweise nicht diese Sohlendicke wie Wildpferde, die auf steinigem Untergrund laufen und können mit dieser Rundung der Hufe vielleicht nicht mehr laufen, weil das Hufbein dann zu nah am Hufrand ist. 
Eine Alternative ist dabei, einfach eine kleine Abrundung zu machen um dem Huf das Abrollen zu erleichtern.

Hier in dem Viedeo von einem Hufpfleger erklärt:
https://www.youtube.com/watch?v=sDYG3qEKU9U

Auch eine deutsche Seite für Huforthopädie haben wir hier.
Hier ist eine Hufbearbeitung zu sehen, wie man es nicht machen darf:
http://hufpflegerausbildung.blog.de/2009/08/16/falschen-gesetzten-mustangrolle-6738949/
oder wie eine besondere Winkelung angestrebt wird um z. B. die Fesselträger zu entlasten.

Uns bleibt nur die eigene Überlegung, unter Berücksichtigung der Lebensumstände unseres Pferdes, seiner "Nutzung", seiner Futterzusammensetzung, des Bodens auf dem es lebt und läuft, wie viel es sich bewegt, um zu entscheiden, wie weit wir etwas umsetzen wollen und können oder müssen.