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Donnerstag, 17. Juli 2014
Offenstall mit Freßständern. Meine Erfahrungen
Unser Wallach steht in einem Offenstall. Als ich dorthin zog gab es eine große Raufe zum Fressen für mehrere Pferde und 3-4 kleinere Raufen. 5 Pferde bewohnten den Stall. Heute sind es mittlerweile 7 Pferde und es gibt nur noch 5 Freßständer dort. Die Pächterin geht davon aus, dass nicht alle immer fressen müssen, sondern auch mal ruhen und so könnten sie sich abwechseln. Denn in der Liegehalle können auch nicht alle 7 Pferde auf einmal liegen und sie schlafen ja offensichtlich nicht immer alle auf einmal. Wenigstens gibt es ja aber die Freßständer und noch einen anderen Unterstand bei schlechtem Wetter.
Ab und zu ist Wechsel in der Gruppe. Mal geht ein Pferd, mal kommt ein Pferd. Ein ranghohes Pferd hat vor einiger Zeit die Gruppe verlassen und es gab einen Rangwechsel.
Seit ein paar Tagen hat unser Wallach Bisswunden am Bauch. Erst eine, heut nochmal eine. Und immer wieder oben auf der Kruppe. Leider sind im Winter auch 3 Decken drauf gegangen, alle hinten zerbissen. Hab mich schon gefragt, woran das liegen könnte.
Heute habe ich es zufällig beobachtet. Meist stehen ja 5 Pferde in den Freßständern. Die anderen stehen davor und warten bis sie dran sind. Die Herde will ja immer zusammen fressen, schlafen, wandern usw. Wenn das jetzt rangniedrige Pferd sind, ist das kein Problem, denn sobald ein anderes Pferd rückwärts raus kommt, weichen diese und lassen denjenigen raus, der mal trinken oder schlafen gehen möchte. Oder sie beknabbern liebevoll den Hintern um zu sagen, komm doch mal raus, ich möchte mal rein.
Steht aber der Ranghohe davor, darf sich keiner rückwärts bewegen. Sobald das einer versucht, bekommt er Bisse. Keiner traut sich dann so recht rückwärts raus. Es wird immer wieder versucht, aber sofort abgebrochen, wenn er hinbeißt. Der Ranghohe sieht das ja als Mißachtung seiner Autorität und bestraft die anderen für diese Respektlosigkeit sich mit dem Hinterteil ihm zu nähern und ihn weg zu treiben. Aus seiner Sicht heraus sehr verständlich, so sind eben die Herdenregeln.
Ich weiß jedenfalls jetzt warum unser Wallach kaum aus dem Freßständer heraus kommt, wenn er gerufen wird, was er vorher ohne Probleme sofort machte. Er hat einfach Angst. Auch verständlich. Auch bei den anderen Einstellern mit den Rangniedrigeren habe ich das schon beobachtet. Keiner mag so recht heraus kommen, weil der Ranghohe davor stehen könnte und vielleicht nicht gesehen wird, dann kommt wohl oder übel die Strafe...
Aus meiner Erfahrung heraus ist mein Rat folgender: Immer genauso viele Freßständer anbieten wie Pferde da sind, sonst gibt es Grund genug für Verletzungen, Kosten (Pferdedecken und Tierarzt), Angst und Stress, die alle nicht sein müssten.