Warum soll das Knotenhalfter so und nicht anders sitzen?
Ein Knotenhalfter sitzt fest und lockert sich nicht, wenn es richtig angelegt wurde. Dies hat aber auch Nachteile, wenn das Pferd z. B. damit angebunden wird, denn es gibt auch bei Belastung nicht nach. Schwere Schäden am Pferd sind möglich, deshalb bitte nie mit Knotenhalfter anbinden.
Aus diesem Grund wird es auch etwa 2 Finger breit unter dem Jochbein platziert, damit es auf dem knöchernen Teil der Nase sitzt.
Unter dem Kinn sollte noch Platz frei sein für ca. 4 Finger zwischen Halfter und Pferdekopf.
Wie wird das Knotenhalfter richtig geschlossen?
Wenn das Knotenhalfter mit dem Nasenteil über die Nase gestreift wurde, legt man das längere Ende hinter den Ohren über das Genick und führt es von innen nach außen durch die Schlaufe, an der man es befestigen möchte.
Am besten hält man es dann mit der linken Hand direkt über der Schlaufe fest in der richtigen Länge. Dann führt man das Ende mit der rechten Hand wieder nach innen hinter die Schlaufe in Richtung nach vorne zum Auge hin unter der Schlaufe durch, hierbei bildet sich mit der Seilmitte das D, was dem Knoten seinen Namen gibt. Dabei hält die linke Hand immer noch das Seil über der Schlaufe fest und bewegt sich nicht. Von vorne schiebt man das Ende dann DURCH dieses D was eine Schlaufe bildet zurück Richtung Hals nach hinten und zieht das Seil dann über der Schlaufe platziert fest.
Bei Zug festigt sich dieser Knoten noch, er kann von allein nicht mehr aufgehen.
Hier gibt es ein anschauliches Video dazu:
Wofür ist das Knotenhalfter geeignet?
Für alle Arten der Bodenarbeit, sowie das zügelunabhängige Reiten ohne Anlehnung.
Am langen Bodenarbeits-Seil, das etwas schwerer sein sollte um die Hilfen besser zu übertragen und das an beide Schlaufen unter dem Kinn befestigt wird, oder auch mit den Zügeln die hier auch an der unteren Seite je an einem Schlaufenende befestigt wird.
Es lässt sich eine sehr feine Kommunikation mit dem Pferd erarbeiten.
Seien Sie bitte vorsichtig, wenn das Pferd nicht gewohnt ist, dass das Kopfstück nicht nachgibt sobald es zufällig auf das Seil tritt. Es kann sich sehr erschrecken und auch im Genick verletzen. Am besten trainiert man es vorher, den Kopf unten zu halten, wenn Zug auf das Knotenhalfter kommt. Ich lasse deswegen das Seil niemals am Boden schleifen.
Eine Beschreibung, auf welche Nerven und Blutbahnen das Knotenhalfter drückt ist hier zu finden:
http://www.hippovital.at/2015/01/18/gedanken-zum-knotenhalfter-unter-anatomischen-gesichtspunkten/
Zur Ausbildung des jungen Reitpferdes wird oft auch ein natural Hackamore verwendet.
"Die Natural Hackamore ist eine von hand geknotete, leichte und weiche gebisslose Zäumung. Sie ist das ideal für die Vorbereitung auf das Reiten mit Trense. Ziel der Natural Hackamore ist es dem Pferd beizubringen seinem Gefühl zu folgen und dem Druck zu weichen. Gerade beim einreiten ist sie das perfekte Werkzeug um das Pferd nicht im Maul zu desensibilisieren. Oftmals wird sie auch eingesetzt um Hilfen- und Entspannungsprobleme zu lösen.
Die Hackamore besteht aus einem Knotenhalfter, einem geschlossenen verstellbarem Zügel und einer ca. 3,7 m langen Leadrope. Besonders im Natural Horsemanship ist es von Vorteil gleichzeitig die Reitzäumung und eine Leadrope für die Bodenarbeit parallel im Training nutzen zu können ohne ständig die Halfter wechseln zu müssen."
Zitat: Sarah Kolbmüller
Eine Anleitung zum Selbermachen hier:
http://www.curlyhorse.info/wp-content/uploads/2014/06/Eine-Natural-Hackamore-selber-machen.pdf
Eine Anleitung zum Selbermachen hier:
http://www.curlyhorse.info/wp-content/uploads/2014/06/Eine-Natural-Hackamore-selber-machen.pdf