Ich genieße die Zeit des Zusammenseins mit meinen Pferden sehr. Denn meine Ziele Ruhe, Freude und Entspannung zu gewinnen, erfüllt sich dabei ganz nebenbei.
Gern möchte ich, dass dies auf Gegenseitigkeit beruht. Das heißt für mich, mein Pferd soll genauso gern mit mir zusammen sein können, wie ich mit ihm.
Auch wenn es bedeutet, dass heute oder an einem anderen Tag, der Plan nicht so abläuft wie ich mir das vorgestellt habe, oder dass ich das Pferd entscheiden lasse, was es gerade einmal gern tun möchte.
Dies hat mir schon viele Geschenke bereitet, die ich von den Pferden erhalten habe. Nicht, weil ich danach fragte und es forderte, sondern weil die Pferde es einfach wußten, was ich mir wünschte und es mir einfach als Geschenk zu Füßen legten. Das hat mein Zusammensein mit Pferden verändert. Ich bestrafe nicht die Verweigerung einer Forderung, sondern ich bitte um etwas und freue mich darüber, wenn ich es erhalte.
Obwohl das Pferd fast noch das einzige Tier ist, was mit Bestrafung ausgebildet wird, kommt es immer mehr dahin, so vorzugehen, wie es immer mehr in der Tierwelt praktiziert wird, nämlich das Tier mit Belohnung auszubilden um die Aufmerksamkeit und die Freude des Tieres zu erhalten.
Wenn ich das Pferd jedoch als Sportgerät mißbrauche und Leistung fordere, auf den Tag, auf den Punkt, kann keine rechte Partnerschaft für mich entstehen, dann ordne ich mich dem Kommerz unter und verliere die Freude am entspannten Zusammensein.
Das zerstört vielfach unsere Kindheitsträume, die wir dann fast vergessen, z. B. als wir uns vorstellten, in den Sonnenuntergang zu reiten, oder am Strand entlang zu galoppieren und dabei Freude und Glück zu empfinden. Denn dann sind eher Stress und Ärger über das Nichtgelingen und die Verweigerung des Pferdes vorprogrammiert. Es bedeutet für mich dann im Resultat das Leben in Freiheit auf beiden Seiten zu leben.
Freiheitsdressur bedeutet allgemein verstanden, das Vorführen eines Pferdes in Freiheit. Dabei wird Dressur aber als Ausbildung verstanden und nicht als Vorführung.
Die Freiheitsdressur bedeutet für mich dann auch die Ausbildung mit dem freilaufenden Pferd und nicht die Vorführung dessen, was das Pferd an Halfter und Seil gelernt hat.
Wenn man keine Show`s und Vorführungen besucht, wenn die Pferde nicht auf den Punkt an einem bestimmten Tag funktionieren müssen, kann man sich Zeit lassen und das Zusammensein mit dem Pferd ganz spielerisch genießen.
Wunderbar erklärt und gezeigt hat das hier auch Gert Römbke im Video.